Samstag, 28. Oktober 2017

In Siebenmeilenstiefeln über die Nordinsel

Day 40 / Day 15 NZ: Di, 24.10.2017

Den Ärger von gestern haben wir heute mit einer heißen Dusche und einem gemütlichen Frühstück in der Sonne wieder behoben.
Wir haben unseren Camper fertig gemacht und sind dann nach Süden losgefahren. Heute auf dem Plan: die Putangirua Pinnacles (Steinsäulen, die da einfach so in der Gegen rum stehen, gleichzeitig auch ein Drehort von Herr der Ringe) und Cape Palliser, der südlichste Punkt der Nordinsel.
Bei den Pinnacles sind wir erst zum Lookout gelaufen und dann zum Fuß der Pinnacles. Hier konnte man sich richtig gut vorstellen, wie Aragorn, Gimli und Legolas vor dem Höhleneingang zur Armee der Toten stehen.

Wir bei den Pinnacles :)
Ich war danach schon super fertig (Wanderung durch ein Flussbett - keine Chance sich hier einzulaufen - dann sehr steil zum Lookout und zu den Pinnacles).
Wir sind dann durchs Hinterland die Küste entlang zum Cape Palliser gefahren. Auf dem Weg haben wir noch bei einer Robbenkolonie Halt gemacht. Die liegen da an der Küste auf den Steinen nur ein paar Meter von der Straße entfernt, und Sonnen sich.

Robbe wär ich auch gern...
Am Cape steht ein Leuchtturm, zu dem man 250 Treppenstufen hochlaufen muss. Naja, haben wir natürlich gemacht und wir hatten von oben einen tollen Blick über die Küste. Danach gab es dann eine wohlverdiente Mittagspause bevor wir den Weg wieder zurück fahren mussten (kein Rundweg leider...).

Cape Palliser
Unser Nachquartier haben wir an einem See in Masterton bezogen, wo wir direkt von ein paar Enten "eingeparkt" wurden.

Wir wollten eh nicht mehr weg...

Day 41 / Day 16 NZ: Mi, 25.10.2017

Unser Frühstück konnten wir heute morgen wieder draußen genießen - heute allerdings in Gesellschaft von einem Enten- und einem Gänsepaar. Das war schon sehr skurril sein Frühstück quasi verteidigen zu müssen.
Nach einem Blick auf die Karte und unseren Zeitplan haben wir festgestellt, dass wir hier auf der Nordinsel eigentlich nicht so wirklich den Plan haben, wo alles ist was wir und anschauen wollten. Daher wurde eine Planungsstunde am Abend beschlossen. Aber erst mal ging es zum Rocky Lookout.


Der Lookout liegt im Tararua Forest Park am Rand und von dort aus kann man richtig schön über die Berge und ein bisschen ins grüne Tal sehen. Der Weg hat uns insgesamt 2 Stunden gekostet und wir waren noch super in der Zeit um die knapp 400km zum Mount Taranaki zu fahren.
Der Weg dahin war relativ unspektakulär, da der vor allem über zwei der größeren Highways führt.
Wenn man dann aber kurz vor dem Vulkan ist und ihn aus der Ferne sieht (bzw. nicht sieht - der versteckt sich gerne hinter der Wolken), das ist schon cool.
Wir sind zum Dawson Falls Carpark gefahren, denn da darf man auch übernachten. Von dort haben wir abends noch den 20 Minuten Spaziergang zum Wasserfall gemacht und das Wolkenspiel um den Gipfel des Taranaki beobachtet. Leider hat sich der Gipfel am Abend nicht mehr gezeigt und wir haben stattdessen nochmal ein bisschen unsere Wegstrecke für die nächsten Tage geplant.

Dawson Falls mit zwei Blödelnden davor :)

Day 42 / Day 17 NZ: Do, 26.10.2017

Nach einer stürmischen und regnerischen Nacht konnten wir überraschenderweise in der Sonne mit freiem Blick auf den Gipfel vom Mt Taranaki frühstücken. Das war richtig richtig genial!
Am Vormittag haben wir dann noch einen kurzen einstündigen Spaziergang zu den Wilkies Pools (mehrere kleine Wasserfälle hintereinander, wo sich das Wasser zwischendrin immer in kleinen Becken fängt) gemacht, bevor wir vor der ganzen Besucher- und Wanderschar geflohen sind und uns zu den Mt Damper Falls begeben haben.

Unser treuer Camper mit Bergkulisse

Wilkies Pools
Die Mt Damper Falls liegen (fast) am Forgotten World Highway. Der Highway führt im Endeffekt durch Hinterland und ist angeblich die landschaftlich schönste Straße in Neuseeland. EIgentlich wollten wir die gar nicht fahren, aber es ist uns dann ja nichts anderes übrig geblieben.
Der Wasserfall ist angeblich der längste Wasserfall der Nordinsel mit etwas über 80 Metern, aber eigentlich hat sich der Weg überhaupt nicht gelohnt. Das war voll der Flop-Umweg. Weil mehr als der längste Wasserfall ist da nicht. Da gibts tausend tollere und sehenswertere Wasserfälle in Neuseeland!
Etwas enttäuscht sind wir dann weiter gefahren über unseren tollen Highway, der zwischendurch auch einfach mal gut 10 km Schotterpiste war. Anstonsten hatten wir heute auf dem Weg wirklich eine tolle Aussicht über die Hügel und das Grün und tausenden von Schafen und Kühen. Regenwald war selbstverständlich auch dabei. Alles was das Herz so begehrt quasi ;)
Kurz vor dem Tongariro National Park waren wir noch einkaufen und tanken und haben uns dann im National Park am Campingplatz eingemietet. Wir haben nämlich spontan beschlossen morgen doch den Tongariro Crossing zu laufen. Der Tongariro ist allgemein auch als der Schicksalsberg aus Herr der Ringe bekannt und man kann den Vulkan über den Crossing einmal überlaufen. Dauert ca. 8 Stunden (die Angaben in den Reiseführern gehen von 6 bis 9 Stunden) und man kann sich am anderen Ende vom Bus-Shuttle wieder zurückfahren lassen.
Am Abend haben wir noch in der allgemeinen Küche gekocht und dabei festgestellt, dass hier fast nur Deutsche sind. Auch einige, die morgen den Shuttle um 8 Uhr zum Weganfang nehmen. Bin ja mal gespannt, wie das morgen alles wird.
Wir haben uns auf jeden Fall schon mal bestens vorbereitet und unsere Rucksäcke gepackt, Klamotten raus gelegt und unsere Brotzeit hergerichtet. Wir müssen morgen quasi nur noch los laufen.


Day 43 / Day 18 NZ: Fr, 27.10.2017

Heute morgen ging es nach einem ausgiebigen Frühstück los. Mit dem Busshuttle wurden wir vom Campingplatz zum Ausgangspunkt für den Tongariro Crossing gefahren. Vom Carpark aus waren 8 Stunden angeschrieben, in den verschiedenen Reiseführern war immer die Rede von zwischen 6 und 9 Stunden Laufzeit.
Wir sind gestartet mit einem Paar aus Neuried, Klaus und Martina (ja, man muss nur ans andere Ende der Welt fliegen um quasi Nachbarn kennen zu lernen...), und haben dern ersten Teil der Strecke gemeinsam gemacht.
Als es dann steiler geworden ist, haben wir uns getrennt, da ich ja bergauf eher langsamer laufe. Der Aufstieg war trotzdem noch besser als der am Isthmus Peak.
Vorbei an den Vulkanen (Mount Tongariro und Mount Ngauruhoe) ging es über den Berg. Oben waren drei blaue Seen (Heiligtümer für die Maori), Schwefelfelder, aus denen stetig der Damp steigt, und der Red Crater. Wirklich eine beeidruckende Landschaft.




Am Red Crater haben wir Klaus und Martina wieder eingeholt und wir sind gemeinsam über die Seenplatte gelaufen und haben am großen See Mittagspause gemacht.
Danach begann dann schon der Abstiegt, bei dem wir uns dann wieder getrennt haben, da die beiden den früheren Shuttle erwischen wollten, während wir uns Zeit lassen wollten. War dann auch gut so, nachdem wir mit unseren Knien etwas aufpassen wollten und schon energiemäßig ein bisschen aufpassen wollten, dass wir uns nicht weh tun am Ende der Strecke.
Nach 6,5 Stunden sind wir am Carpark am anderen Ende des Crossing angekommen und haben uns erst mal ein bisschen Pause gemacht, bevor wir in den Shuttle zurück zum Campingplatz steigen konnten.
Dort haben wir uns eine schöne heiße Dusche gegönnt, Abendessen gekocht und nochmal die nächsten Tage geplant.
Trotz der Anstrengung und der langen Strecke (19km) sind wir sehr froh, die Strecke gelaufen sind und den Tag so verbracht haben!


Day 44 / Day 19 NZ: Sa, 28.10.2017

Heute sind wir den Tag etwas entspannter angegangen, haben in Ruhe gefrühstückt, eine Unterkunft für Auckland gebucht und dann den Camper fertig gemacht. An der Dumping Station (wo man das Klo ausleert) haben wir dann erst mal noch zwei Thalkirchnern geholfen, die das alles zum ersten Mal gemacht haben.
Danach sind wir Richtung Norden, wo hinter Taupo die Huka Falls sind. Der Wasserfall besticht weniger durch seine Höhe oder Größe als durch die Wassermassen, die da fließen, uns seine strahlend blaue Farbe.


Da es leider angefangen hat zu regnen sind wir nicht mehr der Walkway gelaufen sondern haben uns zurück in den Camper begeben und sind weiter gefahren. Nächstes Ziel Tauranga. Das ist eine Hafenstadt im Norden, wo wir ganz ganz lecker Fish'n'Chips gegessen haben.
Ein offenes Café haben wir leider vergeblich gesucht, daher haben wir beschlossen schon mal nach Matamata zu fahren, dort im Visitor Center wegen den Karten für Hobbiton zu fragen, die wir bereits vorgebucht haben.
Das Visitor-Center ist schon ein kleiner Vorgeschmack auf Hobbiton, das sieht nämlich schon wie ein Hobbit-Heim aus. Sehr nett auf jeden Fall!
Unsere Karten haben wir da aber leider nicht bekommen, da wir die Tour direkt ab The Shires Rest und nicht ab Matamata gebucht haben. Dafür haben wir unseren Kaffee hier bekommen und sind danach entspannt zu einem Lagerplatz am Fluss gefahren, von dem aus wir morgen früh nur eine Viertel Stunde nach Hobbiton brauchen. Natürlich Wild Camping, da wir uns ja die letzten zwei Nächte schon einen Campingplatz gegönnt haben.
Es regnet leider immer noch beständig und der Wetterbericht für morgen sieht auch nicht so toll aus. Wegen dem Regenwetter haben wir uns jetzt auch im Camper eingekuschelt und schauen ein bisschen Film, essen TimTams und hoffen, dass es morgen früh etwas besser wird!

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